Not my fault – nicht meine Schuld

„Sie werden sich an der einen oder anderen Stelle vielleicht selbst entdecken“, ertönte es im Blauen Theater des Adam-Kraft-Gymnasiums Schwabach. Hier wurde den Zuschauern am 13. und 14. Juni 2018 auf humorvolle, spielerische und doch düstere Weise ein Spiegel vor Augen gehalten, in dem sie die Problematiken der heutigen Gesellschaft sehen: Umweltverschmutzung, sexuelle Belästigung, Kindesmisshandlung und ein Schönheitsideal, das zu falschen Freundschaften führt.

Die Handlung

Fokussiert, konzentriert und mit maximaler Körperspannung erzählen die rund 30 Schauspieler des Mittelstufentheaters, unter der Leitung von Frau Hitzler, die Geschichte von drei Göttinnen, die aufgrund des schlechten Verhaltens der Menschen einen Kometen auf die Erde schießen wollen. Eine der Göttinnen sieht jedoch noch das Gute im Menschen, weshalb sie die sogenannte Ordnungspolizei auf die Erde schickt, die die bösen Menschen einsammelt, umpolt und somit das Böse vernichten soll. Sobald alles Böse ausgelöscht worden wäre, würde der Komet und der Weltuntergang aufgehalten werden.Not my fault2

Guter Plan, dabei bleibts jedoch…

Was nach einem guten Plan klingt, misslingt jedoch. Eine Sekretärin, die zuvor von ihrem Chef sexuell belästigt wurde, misshandelt ihn nun genauso. Die, die sich zuvor für die Umwelt eingesetzt hatten, werden selbst zu Umweltschändern. Für all das Böse, das die Ordnungspolizei umpolen kann, passieren trotzdem genauso viele böse Dinge.

Es gibt keine guten Menschen auf der Erde…

„Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch vergiftet, nicht einmal dann werdet ihr verstehen! Und dann nennt man es doch den Weltuntergang“, so endet das Stück und hinterlässt uns verblüfft, nachdenklich, teils mit schlechtem Gewissen und mit besonders vielen, tiefgründigen Fragen: Sind wir Menschen so böse? Und noch wichtiger: Können wir uns wirklich nicht ändern?Not my fault3Und viele der Szenen waren gewiss schwer zu spielen und brauchten viel Mut. Und doch spielte jedes einzelne Mitglied des Mittelstufentheaters mit vollster Überzeugung, Selbstbewusstsein und Präsenz, was auch zum großen Applaus des Publikums führte. Die Rollen – vom aufdringlichen Chef bis zur schüchternen Abigail – wurden überzeugend und mit großem schauspielerischen Talent dargestellt und erlaubten es dem Zuschauer, in eine ferne Welt einzutauchen, die doch so realitätsgetreu ist.

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Der einzige Unterschied: In der Realität ist nichts unsere Schuld.

Text: Madeleine Scheuerpflug
Bilder: Stefanie Ulrich

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