Berlinfahrt des Sidekick 2018

Berlinfahrt

Es gibt Städte oder Orte, an denen kann man Politik und Geschichte fühlen. Berlin ist so eine Stadt. In Berlin kann man den Herzschlag der Demokratie spüren und Relikte aus Jahrhunderten deutsch-preußischer Geschichte finden. Ob man sich im Regierungsviertel mit dem Reichstag befindet, an der Siegessäule, oder bei Überbleibseln der Mauer, man merkt Berlin die Historie an.Vom- 12. April 2018 bis zum 14. April 2018 befanden sich einige von uns, nach Einladung von Dr. Anton Hofreiter, MdB und Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, auf einer Reise zur politischen Bildung in unserer Hauptstadt.DSC_0055 Seit ihren Anfängen im 13. Jahrhundert hat die Stadt viele Höhen und Tiefen erlebt, wobei sie ihre schwerste Zeit sicherlich während der Diktatur der Nationalsozialisten erlebte. Diese führten Deutschland nicht nur in einen mörderischen Krieg, der überall, auch in Berlin, unzählige zivile Opfer kostete, sondern führten Massendeportationen von Menschen anderen Glaubens, anderer politischer Gesinnung oder anderer Herkunft durch. Besonders litten Juden unter der Rassenideologie der damaligen Herrscher. Unser erster Programmpunkt befasste sich auch gleich mit jüdischem Leben in Berlin und der Verfolgung durch den Staat und seine Herrscher. Außerdem besuchten wir das Anne-Frank-Haus am Hackeschen Markt und das Museum „Blindenwerkstatt Otto Weidt“. Dieser beschäftigte in seiner Werkstatt hauptsächlich blinde und gehörlose Juden, um diese vor der Deportation zubewahren.

Zu einer Reise zur politischen Bildung gehört in der Regel auch der Besuch eines Bundesministeriums. Wir sind in das Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat eingeladen worden, wo wir mittels eines Vortrages über die Arbeit desselben informiert wurden. Der erste Dienstsitz der Behörde ist seit 2015 ein Neubau im Stadtteil Moabit, der nur ungefähr 100 Meter Luftlinie vom Bundeskanzleramt entfernt liegt.DSC_7291.JPG

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ So lautet Artikel 20, Absatz 2 unseres Grundgesetzes. Das gesetzgebende Organ der Bundesrepublik Deutschland ist der Bundestag, er wird in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl vom Volk gewählt. Sein Sitz ist das 1894 fertiggestellte Reichstagsgebäude, das wir am 3. Tag unserer Reise besuchten. Es ist das Wahrzeichen unserer Demokratie, ein imposanter Bau mit langer Geschichte. Nach der deutschen Einigung in Auftrag gegeben, sollte das Gebäude Wahrzeichen der deutschen Einigkeit werden und war als Sitz des Reichstages im Kaiserreich gedacht. Nach der Abdankung des Kaisers 1918 und der Einführung der Weimarer Republik wurde es Sitz des Reichstages der jungen Demokratie. Nach dem Reichstagsbrand 1933 und den schweren Beschädigungen im 2. Weltkrieg wurde das Reichstagsgebäude in den 1960er Jahren wieder restauriert und modernisiert. Aufgrund des Viermächte-Abkommen von 1971 durften aber keine Plenarsitzungen des deutschen Bundestages in ihm stattfinden. Das wurde erst nach der Wiedervereinigung möglich. Am 4. Oktober 1990 fand dort die erste Sitzung des Bundestages nach der Wiedervereinigung statt und seit 1999 ist der Reichstag nun Sitz des deutschen Bundestages.

Nachdem wir auf der Zuschauertribüne im Plenarsaal einen Vortrag über die Parlamentsarbeit bekamen, begrüßte uns Dr. Hofreiter. Eine halbe Stunde fand eine Diskussion mit dem Politiker über Themen wie den Umgang mit der AfD, Donald Trump oder die Regierungsbildung in Deutschland, statt.DSC_7325.JPG

Am letzten Tag erhielten wir noch eine Stadtrundfahrt mit den wichtigsten Attraktionen Berlins. Dazu zählen unter anderem die Siegessäule, ursprünglich auf dem heutigen „Platz der Republik“, heute auf dem „Großen Stern“, der Tiergarten mit dem sowjetischen Ehrendenkmal, natürlich das Regierungsviertel und das Brandenburger Tor, einige Botschaften und Landesvertretungen sowie der Kurfürstendamm.

Wer einmal in Berlin war, hat vielleicht dort auch, wie ich, das Herz unserer Demokratie schlagen hören. Es ist unsere Aufgabe, dieses Herz weiter schlagen zu lassen, Courage und Engagement zu zeigen, denn gerade in Berlin, so finde ich, kann man auch spüren, was passiert, wenn das Herz aufhört zu schlagen.

Artikel: Noel Boldin

Fotos & Video: Madeleine Scheuerpflug und Jakob Dörfler

 

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