So steht hinter allem nur noch ein Fragezeichen!

Über Enttäuschung, Ungewissheit, Hoffnung
und die Frage, wie es nun mit dem rosa Problem weitergeht…

Über 50 Stunden intensivste Probenarbeit, zehn aufwendige Kostüme des Kunstkurses und ein Stück, auf das sich jeder gefreut hat… War das jetzt wirklich alles umsonst?
Eine Frage, die nicht nur sehr schwer zu beantworten ist, sondern auch starke Emotionen bei allen Theaterspielern des Oberstufentheaters auslöst.

Ein Theaterstück selbst zu entwickeln, das bedeutet viel Zeit, noch mehr Geduld, aber vor allem richtig viel Spaß. Das können so bestimmt alle Schülerinnen und Schüler der 10.–12. Jahrgangsstufe bestätigen, die dieses Jahr daran mitgearbeitet haben. Es gab nämlich viel zu entwickeln, zu verbessern, aber auch besonders viel zu lachen. Gerade, als es in den letzten Wochen aufs große Finale zuging, unsere Aufführungen, die Generalprobe davor und die Freude und Erleichterung danach, haben wir besonders motiviert, intensiv und voller Vorfreude geprobt.

Doch wenn das AKG geschlossen ist, dann ist auch das Blaue Theater zu, die Proben abgesagt und das Stück erst recht. Dass die Schulen jetzt zu sind, ist eine gute Maßnahme, da sind sich die meisten einig, doch besonders schade ist es natürlich, dass es unsere Theaterwoche trifft.

Als ich es das erste Mal so richtig realisiert habe, war das schon hart. Dauerhaft im Hinterkopf den Gedanken mit sich herumzutragen, dass all die Proben, die Ideen, die Kostüme und noch so viel mehr umsonst waren, ein Albtraum! Und zwar einer, aus dem erst einmal kein Weg hinausführt!

Denn es gibt ja nur zwei offensichtliche Lösungen:

Absagen oder verschieben.

Ersteres: Zum Heulen! Letzteres wäre immerhin eine Option, bei der nicht alles umsonst gewesen wäre, aber eine Frage würde bleiben: Wohin verschieben?

Wenn die Schule erst einmal wieder anläuft, dann wird es für die Schulleitung, alle Lehrer und vor allem für die Abiturienten zunächst Wichtigeres zu klären geben als einen Ersatztermin für die Theateraufführungen. Schließlich ist ja bis jetzt sehr unklar, wie das überhaupt mit all den Prüfungen weitergehen soll. Und dann neben dem Abitur noch proben und aufführen?

Viel zu stressig, keine Frage, der Termin war ja nicht ohne Grund für eine abiprüfungsfreie Zeit angesetzt!

Dementsprechend hängen wir mit unserem Stück „Das rosa Problem“ also alle in der Luft, nicht wissend, wie es jetzt weitergehen kann, soll und wird…Kein schönes Gefühl!

Besonders nicht bei all dem anderen Vagen, noch viel Schlimmeren und Unaufhaltbaren, was sich außerhalb des Blauen Theaters und unserer Fantasiewelt gerade so abspielt…und leider nicht nur ein Theaterstück ist…

Maja Metzmacher, Q11-2

Meinungen, Gedanken und Gefühle anderer Theaterspieler dazu:

Lennart, Q12

Bei mir ist es noch gar nicht wirklich angekommen, in meinem Kopf ist es immer noch so „In ein paar Wochen haben wir ja die Aufführungen, jetzt geht es los!“, aber es ist halt nicht so.

Für mich ist es besonders blöd, weil es mein letztes Jahr ist und wenn dann meine letzten Aufführungen nicht stattfinden, dann ist es nochmal beschissener. Die sind immer etwas Besonderes und die letzten nicht zu haben, ist natürlich sehr schade!

Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir es anders noch hinkriegen und nicht alles umsonst war.

Anna, Q11

Die Nachricht hat mich richtig traurig gemacht und runtergezogen, ich war kurz vorm Heulen!

Am Anfang dachte ich eigentlich, dass wir kein gutes Stück schaffen, aber vor allem nach den Probentagen wusste ich, dass das ein richtig gutes Ding wird, wenn wir alle unser Bestes geben.

Viele haben sich ja gefreut, dass die Schule jetzt erstmal fünf Wochen geschlossen ist, aber mich hat vor allem richtig wütend gemacht, dass die Aufführungen jetzt verschoben werden oder ausfallen müssen! So steht hinter allem nur noch ein Fragezeichen!

Gelenkt 3_

Simon, Q12

Ich persönlich bin sehr traurig über die Verschiebung unserer Theateraufführungen, weil wir schon unfassbar viel Arbeit investiert und uns alle schon sehr auf die Aufführungen gefreut hatten. Auf der anderen Seite kann ich aber natürlich den Ernst der Lage und die dadurch notwendigen Maßnahmen verstehen und hoffe, dass wir die Situation in den Griff bekommen und dann unser Theaterstück später im Schuljahr noch aufführen können.

Jana, 10d

Obwohl ich es fast schon geahnt habe, war ich trotzdem etwas schockiert und auch enttäuscht zu erfahren, dass unser Theaterstück verschoben wurde, da wir so kurz vor unserer Aufführung standen. Ich hoffe einfach, dass wir in diesem Schuljahr noch auftreten können, weil wir so viel Mühe und Arbeit in dieses Stück gesteckt haben und dass das Ganze nicht umsonst war.

Luke, Q12

Besonders als 12.-Klässler ist es sehr ärgerlich, weil viele ihre Zeit nach dem Abitur schon verplant haben, weshalb auch nicht alle einfach sagen können „Wir führen es einfach später auf.“

Es hat mich schon sehr arg getroffen und es tut weh, dass wir da so viel Zeit, Arbeit und Mühe rein investiert haben, aber es ist verständlich.

Es ist zwar erst mein zweites Theaterstück, aber es ist schade, weil ich es gerne aufgeführt hätte so zum Abschluss mit der ganzen Theatergruppe, und jetzt gibt es das alles nicht.

Anita, Q11

Ich finde die aktuelle Lage absolut beschissen.

Dass die Schule für drei Wochen ausfällt und wir uns dadurch den Stoff selber erarbeiten müssen, ist schlimm genug. Zudem kommt auch noch, dass niemand wirklich weiß, wie es nach den Ferien weitergehen wird.

Das Schlimmste und Krasseste aber ist, dass unsere Theateraufführung betroffen ist.

Schon seit Anfang des Jahres habe ich mich auf das Stück gefreut. Nach dem sehr anstrengenden, intensiven und äußerst produktiven Probenwochenende, in welches wir alle sehr viel Kraft investiert haben, habe ich mich immer und immer mehr auf diese Aufführung gefreut. Für mich persönlich ist das die beste Rolle, die ich in den sechs Jahren Theater je hatte und auch das beste Stück.

Man wächst über die Zeit stark mit der Gruppe zusammen, arbeitet zusammen, überlegt und sammelt Ideen und setzt diese dann gemeinsam in wundervolle und vielseitige Szenen um.

Es fühlt sich an, als wäre alles, was wir bis jetzt erreicht haben, umsonst gewesen, auch wenn sich die meisten Menschen nicht vorstellen können, wie viel Kraft und Arbeit Theater mit sich bringt und wie viel Zeit es in Anspruch nimmt.

Trotz allem haben wir extrem viel Spaß und Freude daran und der ein oder andere gleicht damit vielleicht auch seine Alltagsprobleme aus.

Es tut weh und und anfangs habe ich das Ganze gar nicht so wahrgenommen, aber alleine beim Schreiben dieses Textes kommen Tränen.

Ich werde weiterhin hoffen, dass sich die Lage bessert und wir einen Weg finden, das zu zeigen, wofür wir monatelang gearbeitet haben.

Alles, was gerade passiert, fühlt sich surreal an. Ich fühle mich wie in einem Traum.

Ado und Eva 2

Chiara, Q11

Vor allem gefällt mir die Gruppe dieses Jahr so gut und man merkt, wie viel Mühe wir alle da reingesteckt haben. Deswegen bin ich jetzt schon sehr traurig, dass es ausfällt oder verschoben wird!

Mia, Q12

Gerade in diesem Jahr hat mir die Theaterarbeit sehr viel Spaß gemacht, weil wir auch schon früh wussten, welches Stück wir aufführen möchten.
Vor allem die Aufführungen sind immer etwas Besonderes, gerade für die 12.-Klässler. Ich war schon sehr niedergeschlagen, dass es abgesagt wurde, es ist sehr enttäuschend, weil ich gerne mein letztes Theaterstück an dieser Schule aufführen möchte.

Natürlich ist Prävention wichtig, aber diese Ungewissheit, ob das Theaterstück später aufgeführt wird oder eben gar nicht, stört mich am meisten.

Kristina, Q11

Als ich erfahren habe, dass die Aufführungen möglicherweise abgesagt werden, war ich innerlich richtig traurig, da ich mich wirklich sehr gefreut habe auf dieses Theaterstück.

Es ist richtig gut geworden und auch meine Rolle liebe ich und es ist sehr schade, das jetzt alles aufgeben zu müssen.

Gelenkt 5

Bilder: Theatergruppe, Herr Möhler

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